Ja, die Briten haben schon was und erfreuen sich – ganz im Gegensatz zur manchmal öffentlichen Berichterstattung – durchaus sehr hoher Beliebtheit bei uns. Die wahren Schlager sind aber nicht mal die Royals, sondern die britischen Krimis. Natürlich wie immer Geschmackssache, aber nach unserer persönlichen Meinung sind die Darsteller und Charaktere in Brit – Krimis doch vielseitiger als die oft etwas hölzernen Figuren in deutschen Krimis. In anderen Worten: die Akteure haben einfach mehr Charakter. Zugegeben, dies ist eine persönliche Geschmackssache wie alles, aber an den Erfolgen so manches Buches und der vielen TV Krimis kann man doch erkennen, dass der gepflegte, aber auch unterhaltsame und oft humorvolle, britische Krimi sehr gut ankommt.
Sehr empfehlenswert in diesem Rahmen ist auch der neue Fall der beiden Hobbydetektive Miss Mabel und Victor Daniels in Schatten über Allerby von Rebecca Michéle, erschienen im rührigen Goldfinch Verlag. Ein sehr liebenswertes, eben typisches britisches Ermittlerpaar mit sympathischen Schrullen. Bereits der dritte Fall von Mabel, zusammen mit dem eigenwilligen Tierarzt Victor Daniels.
Dieses Mal geht es um die Aufklärung eines vermeintlichen Selbstmordes an der jungen Lady Carter-Jones, an dem unsere Miss Mabel Clarence natürlich nicht glaubt, und sich als Pflegerin des kranken Lord Carter-Jones engagieren lässt, um umgehend ihre Detektivarbeit aufzunehmen. Doch ein Gegenspieler versucht, Miss Mabel loszuwerden…
Für die richtige Atmosphäre sorgt dabei Cornwall, in dessen malerischer Umgebung die Handlung angesiedelt ist. Fans werden sich natürlich bei der Geschichte an Miss Marple erinnert fühlen, was aber nicht ausmacht, denn die Detektivgeschichten um Mabel und Victor stehen hier in bester Tradition und entwickeln auch ihren ganz eigenen Charme.
Wer Brit Krimis in stimmiger Atmosphäre und durchaus auch etwas traditionell liebt, der wird an Schatten über Allerby seine Freude haben und für Fans ist die gute Nachricht, dass 2014 bereits ein neuer Fall geplant ist.